Kolumne
 Gaybodensee Kolumne

Hier greifen monatlich im Wechsel diejenigen zur Feder, die diese gleich ihrem Zungenschlag spitz einzusetzen wissen und schonungslos all das durchhecheln, was ihnen gerade auf der Leber brennt. Das Szenegeschehen wird zur Zielscheibe des Klatsch & Tratschs und oft ein gut gehütetes Geheimnis ganz beiläufig gelüftet. Kurzweil, Spannung und aufschlussreiche Erkenntnisse verspricht die Kolumne der Stars und Sternchen, die wir hier einzeln vorstellen.



Gaybodensee Transenparade

 

*** K O L U M N E  März 2024 ***



Mein Heim, Glück allein...



Olga Popova

Schaltjahr, der Februar 2024 hat 29 Tage. Es gibt wieder Schaltjahr-Kinder, die im Grunde erst wieder im nächsten Schaltjahr 2028 Geburtstag. Doch das deutsche Gesetz regelt alles, weil dort am Schalttag geborene Kinder denjenigen gleichstehen, die am 01. März geboren sind. Im Grunde schade, weil man würde sonst nur alle vier Jahre altern, zwar nicht biologisch, aber rechnerisch, dann aber sicherlich der Biologie wegen auch leider irgendwann früh als verstorben gelten.
Fastnacht ist nun um. Da stand schon wieder die Debatte um unerwünschte Kostüme auf der Tagesordnung. Thema ist kulturelle Aneignung, wenn man sich etwa als Indianer oder Scheich verkleidet hätte. Black People, früher auch von einer bekannten Schokoladenfirma im Logo geführt, sind auch tabu. Man muss immer mitdenken, wer verfolgt, versklavt, unterdrückt wurde und dann auch möglichst nicht genderzementiert, womit das Mädchen bitte Prinz oder Ritter, der Junge bitte Prinzessin und Burgjungfrau darstellt.
Nun, der pure Spass ist da vorbei. Es braucht schon ab dem Kindergarten bitte ein Kolloqium mit vorheriger Recherche und sodann Festlegung der Kostümierungsregeln. Spass und Freude, Unbekümmertheit und Buntheit ist bitte zweitrangig.
Wer keine Probleme hat, macht sie sich selbst.
Dabei gibt es vielerlei Probleme auf unserem Globus. Noch immer der Ukraine-Konflikt, in Deutschland und Europa das Aufstehen gegen eine wachsende rechtspopulistische gesellschaftliche Akzeptanz, der Nahost-Konflikt, das Thema Weltklima, um nur einige zu nennen.
Ich sage nur, wie im beschaulich-bürgerlichen Biedermeier mag man sich in sein Heim zurückziehen und die Welt draußen machen lassen. Man muss sich das vorstellen wie bei Spitzweg und seinem armen Propheten, "mein Heim, Glück allein".

Euer strahlender Stern
Olga Popova


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